Unser Handwerk ist unser Vermächtnis

Our craft is our heritage
Ons ambacht is onze nalatenschap
Meșteșugul nostru este moștenirea noastră

Ein Projekt von Gerlinde Schuller


Ausgehend von den Handwerken der Siebenbürger Sachsen untersuche ich die kulturellen Verbindungen zwischen den Niederlanden, Deutschland und Rumänien.

Die Gemeinschaft der Flandrenses, heute Siebenbürger Sachsen genannt, siedelte sich ab dem 12 Jh. in Wellen in Siebenbürgen an.
Sie wurden aus dem Maastal angeworben, das heute zu den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Luxemburg und Frankreich gehört.

Das Kulturerbe der Siebenbürger Sachsen basiert auf einem faszinierenden europäischen, kulturellen Mix. Diese unterschiedlichen Einflüsse können noch heute in der Kleidung, den Bräuchen, dem Häuserbau, in Alltagsgegenständen und der Sprache identifiziert werden, auch weil die Siebenbürger Sachsen eine sehr geschlossene Gemeinschaft formten.

In den 1990er Jahren kam es zu einer Massenabwanderung dieser ethnischen Minderheit nach Westeuropa. Nur ein paar Tausend blieben in Siebenbürgen. Die meisten kehrten zurück zu ihren Wurzeln und hinterließen einen Großteil ihres materiellen und immateriellen Kulturerbes in Rumänien.

Handbemalte Keramikkacheln, Niederlande, 1620/1640 (links) und in der Tradition der Siebenbürger Sachsen, Rumänien, 19.Jh.

Mein Projekt untersucht diesen historischen Spannungsbogen, der von Westeuropa nach Osteuropa und zurück führt, am Beispiel verschiedener Handwerke (z. B. Korbflechten, Keramik, Weberei, Stickerei, Holzhandwerk). Ich werde darlegen, wie geschlossene Gemeinschaften ihre Identität in ihr Handwerk eingebettet haben und dass diese Identitäten oft eine Mischung aus jahrhundertealten Traditionen, Migrationserfahrungen und Assimilation sind.

Die Schwerpunktthemen meines Forschungsprojekts sind:
–(Kulturelle) Nachhaltigkeit
–Vergessene Handwerke
–Geschlossene Gemeinschaften
–Verschmelzung von Handwerk und Kunst
–Die Handwerker der Zukunft

Meine Recherche bildet die Wissensgrundlage, auf der ich längerfristig eine Ausstellung entwickeln werde.

Roma-Mädchen mit Körben, Rumänien, 1917 und Korbmacher Andreas Kravatzky (rechts) in seiner Werkstatt in Kronstadt, Rumänien, 1926

Rekonstruktion des Ateliers von Constantin Brâncuși (RO) in Paris (FR), 1992-1996
Der rumänische Künstler gilt als Urvater der Verschmelzung von Handwerk, Kunst und Nachhaltigkeit.

Artikel über die Recherche
Korbflechten – Eine kulturelle Technik

Hier können Sie ein Interview über mein Projekt in der Allgemeinen Deutschen Zeitung (RO) lesen.

Verfolgen Sie meine visuelle Recherche auf Instagram.

Das Projekt wird ermöglicht durch die Unterstützung von DutchCulture (NL).

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